Essen – Zu seiner Zeit durfte er nur auf der Rennstrecke fahren. Doch rund 40 Jahre nach seinem Debüt bekommt der Porsche 910 jetzt doch noch eine Straßenzulassung.
Auf der
Techno Classica in Essen (5. bis 9. April) hat der Fahrzeugbauer Evex aus Langenfeld einen weitgehend originalgetreue Nachbau des von 1966 bis 1968 gebauten Langstrecken-Rennwagens enthüllt, der mit einem H-Kennzeichen fahren darf. Grundlage ist eine bereits Anfang der 1970er Jahre mit zahlreichen Porsche-Teilen bei Evex gebaute Replica des Rennwagens, von der aber nur vier Stück entstanden.
Mit den restlichen Teilen und den originalen Werkzeugen von damals wollen rund 20 Mann nun noch einmal maximal ein Dutzend Evex-Porsche bauen und ab 2018 in zwei Varianten verkaufen, so Verkaufsleiter Ralf Diefenthal. Für etwa eine halbe Million Euro steckt unter der Kunststoffkarosserie im Heck ein 3,2 Liter großer Boxer-Motor, der laut Hersteller auf 220 kW/300 PS kommt. Bei einem Gewicht von nur 780 Kilogramm soll das für eine Spitze über 300 km/h reichen.
Und für eine Million Euro wird der Retro-Renner zum Akku-Auto und fährt mit Elektrotechnik des österreichischen Start-ups Kreisel. Dann treiben zwei E-Motoren mit zusammen 360 kW/490 PS und 770 Nm die Hinterachse an. Sie beschleunigen den mit Akkus rund 1100 Kilo schweren Wagen laut Evex in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und stehen dem Verbrenner bei der Höchstgeschwindigkeit in nichts nach. Gespeist werden sie aus Lithium-Ionen-Zellen, die mit 53 kWh eine realistische Reichweite von 350 Kilometern ermöglichen sollen.
Fotocredits: Peter Scherb
(dpa/tmn)