Detroit – Ford schafft Lenkrad und Pedale im Auto ab – zumindest bei einer großen Anzahl seiner Fahrzeuge. Das hat der US-Hersteller jetzt in Detroit angekündigt.
Der Konzern hat für das Jahr 2021 die erste Großserie eines vollkommen autonomen Autos in Aussicht gestellt, das ohne den üblichen Fahrersitz auskommen wird. Geplant ist sein Einsatz zwar zunächst in Taxi- oder Carsharing-Flotten in einem geografisch eng begrenzten Gebiet, schränkte Firmenchef Mark Fields ein. «Doch reden wir nicht über Dutzende oder Hunderte, sondern über Zehntausende Fahrzeuge, die in einer amerikanischen Großstadt wie Chicago, Los Angeles oder New York zum Einsatz kommen sollen.»
Dafür entwickelt Ford neben den Sensoren und Algorithmen für die automatische Fahrt im dichten Stadtverkehr parallel eine neue Fahrzeugarchitektur mit eigenständiger Technik und vor allem mit einem eigenständigen Design, kündigte Forschungschef Ken Washington an. Denn vor allem der Innenraum eines autonomen Fahrzeugs biete so viele Möglichkeiten, dass man diese mit einem konventionellen, lediglich umgerüsteten Fahrzeug nicht ausschöpfen könne, sagte er mit Blick auf die flexible Anordnung der Sitze und die Dinge, mit denen sich die Insassen beschäftigen können, wenn sich niemand ums Fahren kümmern muss. Auch die Sensoren und die Elektronik müssten für das autonome Fahren maßgeschneidert werden und könnten nicht einfach von bestehenden Assistenzsystemen aus weiterentwickelt werden.
Deshalb hat Ford in Detroit und in Kalifornien aktuell eine Flotte von zehn noch auf Basis der Mittelklasse-Limousine Mondeo aufgebaute Prototypen im Einsatz, die bis zum Jahresende verdreifacht und 2017 auf 100 Autos aufgestockt werden soll. Sobald die Preise für die elektrisch angetriebenen Robotertaxen durch die großen Stückzahlen und den Fortschritt in der Sensor- und Rechentechnik auf ein bezahlbares Niveau fallen, wollen die Amerikaner ihre autonomen Autos auch für Endkunden anbieten. Fields rechnet damit zur Mitte des nächsten Jahrzehnts.
Fotocredits: Ford
(dpa/tmn)