Auch mit Assistenzsystem: Autofahrer müssen aufmerksam sein

Stuttgart (dpa/tmn) – Auch wenn der Spurhalte-Assistent im Fahrzeug aktiviert ist, müssen Autofahrer die Hände immer am Lenkrad lassen. Das ist nicht nur rechtlich vorgeschrieben. Auch die Leistung solcher Assistenten macht diese Vorsicht nötig, berichtet «auto motor und sport» (Ausgabe 15/2016).

Enge Kurven überfordern die Lenkunterstützung derzeitiger Systeme den Angaben zufolge. Diese reiche nur für weite Kurvenradien. Sensoren registrieren aber, ob der Fahrer die Hände am Lenkrad hat: Wird das Steuer sekundenlang losgelassen, warnt das System den Fahrer – und schaltet sich kurz darauf ab.

Doch nicht nur der Spurhalte-Assistent birgt Tücken. Auch Abstands-Assistenten können Schwächen haben. Mitunter erkennen sie stehende oder plötzlich in die Spur ziehende Fahrzeuge nicht. Dann ist es an dem Fahrer, kräftig auf die Bremse zu treten. «auto motor und sport» hat Assistenzsysteme verschiedener Autos aus der Kompakt- und Mittelklasse getestet. Den Testern fiel auch negativ auf: Einige Assistenten erkennen nicht, wenn auf der linken Spur Autos langsamer fahren – und überholen rechts. Ihre Bilanz: Auch wenn die Systeme den Fahrer in verschiedenen Situationen gut entlasten, muss dieser immer aufmerksam bleiben.

Laut
Deutschem Verkehrssicherheitsrat (DVR) können Assistenzsysteme helfen, zahlreiche Unfälle zu verhindern oder Folgen eines Crashs zu mindern. Eine Umfrage im Auftrag des DVR aus dem vergangenen Jahr zeigte: Autofahrer, die schon Assistenzsysteme nutzen, stehen jenen Systemen offener gegenüber, als Autofahrer, die keine Assistenten im Fahrzeug haben.

Das zeigt sich besonders bei Systemen, die während der Fahrt unterstützen. 90 Prozent der Befragten, die bereits Systeme nutzen, antworteten etwa «Ja, ganz sicher» oder «Eher ja» auf die Frage, ob sie ihr nächstes Fahrzeug mit einem Notbremsassistenten ausstatten wollen. Bei den Befragten, die keine Assistenten im aktuellen Auto nutzen, war der Anteil mit 71 Prozent deutlich kleiner.

Ähnliche Unterschiede traten unter anderem bei Abstandsreglern (82 zu 55 Prozent) sowie Spurwechselassistenten (77 zu 55 Prozent) auf. Kaum Differenzen gab es dagegen beim Parkassistenten: Ihn finden rund zwei von drei Befragten beider Gruppen attraktiv (69 zu 63 Prozent).

Fotocredits: Frank May

(dpa)