Der Audi Q5 demonstriert noch nach Jahren Qualität

Berlin – Der Audi Q5 ist ein Kompromiss: Er ist nicht ganz so handlich wie der kleinere Q3, aber auch nicht so wuchtig wie der Q7. Doch je nach Zielgruppe hat er mit seiner Länge von gut 4,60 Meter und dem familientauglichen Stauraum genau die richtige Größe.

Müssen Kunden beim Format eines Audi-SUVs je nach Einsatzzweck abwägen, kommen bei der Technik kaum Fragen auf. Der «Auto Bild Tüv Report 2019» spricht beim bis 2016 gebauten Q5 von einer «geballten Qualitätsdemonstration».

Der Audi, den der Hersteller selbst der Mittelklasse zuordnet, ist demnach ein absoluter Mängelzwerg. Zu den wenigen Makeln, die die Prüfer bei der ersten Hauptuntersuchung (HU) im Fahrzeugalter von drei Jahren aufdecken, gehören abgerutschte Manschetten der Antriebswellen. Beim dritten HU-Termin liegen Mängel an den Bremsschläuchen im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der Altersklasse leicht über dem Durchschnitt – welcher sich aber generell auf sehr niedrigem Niveau bewege, so der Report.

Dass der Q5 ansonsten mit einer weißen Weste dasteht, spiegelt sich auch in seiner Pannenbilanz wider. Laut ADAC schneide das SUV in allen Jahren in der aktuellen Pannenstatistik des Clubs sehr gut ab. Nur 2012 reichte es demnach lediglich für ein «Gut», weil aufgrund von Defekten an der Abgasrückführung und den Turboladern erhöhtes Engagement der Helfer gefragt war.

Die Anzahl der Rückrufe liegt mit neun dagegen auf normalem Niveau. Probleme machten zum Beispiel das Glasschiebedach, Kühlmittelleitungen, die Zündvorrichtungen von Airbags und zuletzt die Heizung mit der Gefahr von Schmorschäden oder Fahrzeugbrand.

Ein Jahr nach dem VW Tiguan legte Audi mit dem Q5 seine Interpretation eines Kompakt-SUVs auf, das der Hersteller zur Abgrenzung aber bald zum Mittelklasse-SUV umdeklarierte. Mit 4,63 Metern 20 Zentimeter länger als der VW, bietet der Audi mit 540 Litern aber auch 70 Liter mehr reguläres Kofferraumvolumen. Die Modellpflege äußerte sich optisch herstellertypisch nur dezent mit leichten Änderungen an Heck und Front. Die Motoren wurden kräftiger und sparsamer.

Als einziger Motor im Q5 wurde der 2.0 TDI zusätzlich zum in einigen Leistungsstufen verbauten Allradantrieb auch als Fronttriebler ausgeliefert. Alle anderen Q5 sind Quattro-Modelle. Doch Vorsicht beim kleinen Diesel, denn bei den 105 kW/143 PS, 125 kW/170 PS und 130 kW/177 PS starken Ausbaustufen handelt es sich um den Motor mit dem Kürzel VW EA 189, der es im Zuge des Dieselskandals und illegaler Abschaltvorrichtungen zu trauriger Berühmtheit schaffte. Während der stärkste Zweiliter auf 140 kW/190 PS kommt, stehen die Dreiliter-V6 mit 176 kW/240 PS bis 250 kW/340 PS weit kräftiger da.

Auch unter den Benzinern gibt es mit bis zu 200 kW/272 PS auf dem deutschen Markt einen kräftigen V6. Die Vierzylinder-Benziner stehen je nach Baujahr und Ausführung mit 132 kW/180 PS bis 169 kW/230 PS im Datenblatt. Zwischen 2011 und 2015 gab es ein Hybridmodell. Der aktuelle Q5 der Nachfolgegeneration läuft seit 2017 vom Band.

2013 begann Audi, bei den Selbstzündern auf die Abgasnorm Euro 6 umzustellen. Das ist für Käufer mit Blick auf mögliche Fahrverbote keine unwichtige Information, falls selbst solche Diesel womöglich die Rote Karte gezeigt bekommen.

Soll es ein Q5 2.0 TDI DPF clean diesel mit 120 kW/163 PS von 2014 sein, müssen Kunden mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 20.400 Euro kalkulieren bei einer Laufleistung von 93.000 Kilometern. Diese Werte nennt der «DAT Markspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand. Mit mindestens 16.550 Euro je nach Ausstattung steht ein 2.0 TFSI mit 132 kW/179 PS von 2012 in der Liste (110.000 Kilometer), mit 21.400 Euro und 124.000 Kilometern der 180 kW/244 PS leistende 2.0 TFSI hybrid von 2011.

Fotocredits: Audi AG
(dpa/tmn)

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