Der Jeep: Vater aller SUVs

Ob Trenchcoat, Konservendosen oder das Internet: Ohne militärische Errungenschaften gäbe es viele Dinge des zivilen Alltags nicht. Das gilt auch für geländegängige Fahrzeuge, die heute gemeinhin als SUVs bekannt sind. Sie alle haben einen militärischen Ahnen: den Jeep.

Die US Army braucht einen Geländewagen

Seinen Ursprung hat der kleine, extrem geländegängige und unkaputtbare Jeep aufgrund einer Ausschreibung des US-Militärs aus dem Jahr 1940. Die Army brauchte ein Gefährt, das als leichtes Aufklärungsfahrzeug dienen und das damalige Armee-Motorrad sowie die in die Jahre gekommen Ford T-Fahrzeuge ersetzen sollte. 153 Kfz-Hersteller wurden eingeladen, doch nur drei folgten dem Ruf mit der Hoffnung auf einen lukrativen Auftrag: Zuerst Willys-Overland und die American Bantam Company, gefolgt von der Ford Motor Company.

Übrigens: Wer sich heute einen alten Jeep zulegen möchte. muss je nach Modell, Alter und Zustand so einiges auf den Tisch legen. Manchmal hilft da nur noch das Glück im Spiel: Bei Merkur Sunmaker kann man selbiges gern mal herausfordern.

Schnelle Entwicklung von Prototypen

Bereits kurz darauf begann bei den Herstellern die Entwicklung und Vorproduktion von Prototypen. Das Entwicklerteam von American Bantam lieferte nach nur 49 Tagen bereits den ersten Entwurf, und im Sommer 1940 hatten die beiden anderen Unternehmen mit ihren Prototypen nachgezogen. Im November desselben Jahres kam es zum Showdown: Die Army testete alle drei Prototypen auf ihrem Testgelände in Maryland. Im Frühjahr 1941 stand schließlich der Gewinner fest: Der Willys Jeep. Nach weiteren Verbesserungen am Prototypen wurde er zu dem Fahrzeug, das später zu einer automobilen Ikone werden sollte.

Woher stammt der Name „Jeep“?

Neben seiner offiziellen Bezeichnung „Willys MB“ ist der Jeep als „Jeep“ bekannt. Woher kommt dieser Spitzname? Dafür gibt es zwei Erklärungen:

Die erste ist die Verballhornung der beiden Buchstaben GP, die im amerikanischen Militärjargon für „General Purpose (allgemeine Verwendung)“ stehen. Aus dem englisch gesprochenem „Gee Pee“ wurde dann irgendwann „Jeep“.

Die zweite Theorie hat ihre Wurzeln im damals populären „Popeye“-Comic: Eine der Figuren des Cartoons ist „Eugene the Jeep“, einer Fabelfigur, die überall auf der Welt auftauchen konnte, um Menschen auf originelle Weise aus irgendeiner Klemme zu helfen.

Heute steht der Name im Lexikon und ist das Synonym für Geländewagen schlechthin.

Hohe Produktionszahlen

Um die hohen Stückzahlen während der Zweiten Weltkriegs bewältigen zu können, wurde der Jeep in den Fabrikhallen der beiden ehemaligen Konkurrenten Willys-Overland und Ford gebaut, wobei Ford das Fahrzeug in Lizenz herstellte. Bei Willys wurden insgesamt 368.000 Fahrzeuge gefertigt, bei Ford liefen ungefähr 277.000 Fahrzeuge vom Band.

Nach dem Ende des Konflikts nutzte Willys den Namen „Jeep“ als Markennahmen – und die Nachkriegskarriere dieses legendären Gefährts nahm schnell an Fahrt auf.
 
 
Bildquelle: http://www.jeeppress-europe.de/gallery/detail/1761
 
 

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