Mit dem Honda EV-N springt der japanische Automobilhersteller auf den Zug der Superminis auf. Wie der Fiat 500 kommt auch der EV-N im beliebten Retro-Design.
Der Honda EV-N basiert optisch auf dem Oldtimer Honda N 360, der von 1967 bis 1970 gebaut wurde. Das Kei-Car, eine spezielle japanische Kleinstwagenklasse hatte einen hochdrehenden Motorradmotor, der damals schon über einen Drehzahlmesser anzeigte, dass mit den anliegenden 8.500 Touren ein Gangwechsel nötig wurde. Das hat der EV-N nicht mehr nötig. Das „E“ verweist erwartungsgemäß auf einen Eco-Elektromotor, „V“ steht für Vehicle und N erinnert an den knatternden Urahn. Der Elektromotor wird ebenfalls wie erwartet über Lithium-Ionen-Batterien gespeist, deren Kapazität – Achtung – per Solarzellen im Dach regeneriert werden können. Theoretisch fasst der Stadtfloh vier Personen, praktisch werden die hinteren Sitze im Fall einer Serienproduktion eher unbesetzt und umgeklappt bleiben.
Honda EV-N auf der Tokio Motor Show
Der Honda EV-N sorgte auf der Tokio Motor Show für Aufsehen, was nicht weiter verwundert, da japanische Retromodelle doch eher selten zu finden sind. Zudem hatte Honda zu punkten, da das Unternehmen nicht auf der IAA 2009 in Frankfurt teilnahm und in der öffentlichen Wahrnehmung bleiben muss. Dazu sollte der EV-N mit Sicherheit seinen Teil beigetragen haben, auch wenn Honda über sein Concept Car bislang leider keine technischen Daten bekannt gegeben hat. Innen zeigt das Elektroauto spartanischen Chic, das Armaturenbrett ist mit Tacho, Radio/ Navigationsgerät und dem Automatik-Wählhebel gewiss nicht überfrachtet. Der früher zum Angeben taugliche Drehzahlmesser entfällt wegen Überflüssigkeit, was an sich schade ist.
Elektroroller im EV-N
Beim Honda EV-N gaben sich die Entwickler merklich Mühe, der geläufigen Biederkeit umweltfreundlicher Kleinwagen effektiv entgegen zu wirken. So kann der Besitzer nach Lust und Laune die Polsterbezüge der dünnen Sitze wechseln und für etwas Abwechslung sorgen. Die stellt sich auch ein, wenn der Winzling tatsächlich mal keinen Parkplatz in der Nähe findet: Was sich als Lautsprecher tarnt, ist das in der Tür gelagerte Einrad Honda UX-3, das wie ein Segway elektrisch angetrieben wird. Dass niemand auf dem Elektroroller zu Fall kommt, garantiert die Gyroskop-Gleichgewichtsregelung. Das Konzept ist jedoch auch retro, schon 1981 gab es im Honda Jazz ein skurriles Kleinst-Motorrad, dem kastenförmigen Motocompo.
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