Autounfall: Darum sind Gutachten so wichtig

Wer schon mal einen Autounfall mit größerem Schaden hatte, weiß die Wichtigkeit eines Gutachtens zu schätzen. Denn sobald dieses vorliegt, kann mit der Reparatur begonnen werden. Schließlich sind viele Menschen auf ihr Fahrzeug angewiesen.

Und wie sieht es mit der Schadensregulierung aus? Das Risiko, dass im Nachhinein einzelne Dinge unnötig waren, trägt der Unfallverursacher beziehungsweise dessen Versicherung, betonen die Juristen. Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltverein (DAV) informiert über eine Entscheidung des Amtsgerichts Forchheim vom 3. Dezember 2019 (AZ: 70 C 530/19).

Folgendes war passiert: Der Geschädigte holte nach einem Unfall ein Gutachten für die Reparatur seines Autos ein und beauftragte danach eine Werkstatt. Es entstanden Kosten in Höhe von 3.075 Euro. Die gegnerische Versicherung regulierte allerdings lediglich 2.920 Euro. Die anschließende Klage des Mannes auf den Differenzbetrag war erfolgreich.

Die Versicherung wurde vom Gericht zur Übernahme sämtlicher Kosten verpflichtet. Hier habe der Kläger nach vorheriger Einholung des Gutachtens auf Grundlage der tatsächlichen Reparaturkosten abgerechnet. Das sogenannte Werkstatt- und Prognoserisiko trage grundsätzlich der Schädiger beziehungsweise dessen Haftpflichtversicherung.

Es komme auch nicht darauf an, ob einzelne im Rahmen der Reparatur durchgeführten Tätigkeiten im Nachhinein objektiv notwendig waren, heißt es. Im Zweifel müsste sich dann die Versicherung an die Werkstatt wenden. Das Unfallopfer erhält die Kosten in jedem Fall erstattet.

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Quelle: GLP mid

(dpa)