Berlin – Der aktuelle Citroën C3 ist mit seinen Airbumps genannten seitlichen Luftpolstern ein Hingucker, aber auch sein Vorgänger ist designlastig.
Runde Formen und dazu noch Nutzwert aufgrund einer im Klassenvergleich geräumigen Fahrgastzelle machten den französischen Kleinwagen der zweiten Generation zu Neuwagenzeiten zu einem beliebten Auto – vor allem in der französischen Heimat. Doch die Ernüchterung deutscher Kunden tritt spätestens bei der Hauptuntersuchung (HU) ein, manchmal sogar schon bei der ersten.
«Eine runde Sache ist beim C3 nur das Design», schreibt der «Auto Bild Tüv Report 2019» über das für den europäischen Markt bis 2017 gebaute Modell. Zu viele Aussetzer lassen es den Pflichtcheck nicht auf Anhieb bestehen. Dazu zählen fahrwerksseitig vor allem die über alle Jahrgänge verdächtig oft auftretenden Probleme mit Achsfedern und Dämpfern. Ab der dritten HU kommt Rost hinzu. Alle Jahrgänge sind von mängelbehafteten Abblendlichtern und Rückleuchten geplagt, auch Bremsscheiben verschleißen früh. Auspuffanlagen rosten schneller als beim Durchschnitt aller im Zuge der HU überprüften Pkw. Ölverlust? Auch hier kleckert der C3.
In Frankreich eher ein Verkaufshit, ließ die Konkurrenz von vor allem VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa den C3 in der Verkaufsstatistik hierzulande hinter sich. So reicht der Bestand auf deutschen Straßen zwar nicht für einen offiziellen Eintrag in der ADAC-Pannenstatistik, doch die Helfer rückten bei Problemen natürlich trotzdem aus. Zu denen zählen streikende Zündspulen bei Exemplaren von 2009 und 2010, kaputte Generatoren (2010) und verrückt spielende Sensoren für die Kühlmitteltemperatur (2013).
Die zweite Generation des Citroën C3 rollte 2009 zu den Händlern – mit 3,94 Meter Länge im besten Kleinwagenformat, aber einem kleineren Kofferraum gegenüber dem kürzeren Vorgänger. Zuvor auch als Cabrio Pluriel sowie als Dreitürer zu haben, wurde der C3 nur noch als Fünftürer angeboten. Sein Facelift von 2013 brachte zum Beispiel LED-Tagfahrleuchten und andere Rücklichter. Und unter der Haube wurden Motoren ausgetauscht. 2016 feierte der Nachfolger Premiere.
Die Motoren beschränken sich anders als beim Vorgänger, den es auch mit Gasantrieben gab, auf konventionelle Kost. Die Benziner kommen je nach Baujahr und Ausgabe auf 44 kW/60 PS bis 88 kW/120 PS. Stärkster Dreizylinder ist ein 81 kW/110 PS starkes Aggregat, das bis zuletzt im Angebot war. Die Diesel bieten 50 kW/88 PS bis 84 kW/114 PS an.
Wer auf dem Gebrauchtwagenmarkt einen jüngeren Dreizylinder sucht, muss gemäß Eintrag im «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand für einen C3 1.2 VTi Pure Tech von 2014 mit 81 kW/110 PS einen Durchschnittspreis von 8700 Euro einrechnen bei 67.000 Kilometern Laufleistung. Der Vierzylinder 1.6 VTi 120 von 2011 mit 88 kW/120 PS ist in der Ausführung Tendance mit 5025 Euro und 104.000 Kilometern vermerkt, der einst mit Normverbrauchswerten von unter 3,5 Litern angegebene 1.6 BlueHDi 100 FAP mit 73 kW/99 PS von 2014 mit 8700 Euro und 81.000 Kilometern.
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(dpa/tmn)