Stuttgart – Die Aufgaben der Handbremse sind bekannt. Man nutzt sie beispielsweise, um das Auto beim Parken gegen das Wegrollen zu sichern.
Außerdem beim Anfahren am Berg, um nicht zurückzurollen. Zu guter Letzt benötigt man sie in Notsituationen beim Ausfall der Betriebsbremse, so die Expertenorganisation Dekra.
In modernen Autos ist mittlerweile immer häufiger eine elektromechanische Feststellbremse an Stelle der Handbremse verbaut. Doch wie soll man damit in einer Notsituation gefühlvoll abbremsen? Und springt das Auto nicht nach vorne, wenn man am Berg anfahren will? Oder rollt das Fahrzeug beim Parken einfach los, wenn die Batterie leer ist?
Befürchtungen wie diese seien völlig grundlos, da die elektrische Feststellbremse (EFB) die Aufgaben eigentlich besser ausführt als der Fahrer selbst, erklärt Reinhard Buchsdrücker, Dekra-Projektleiter und -Fahrtrainer.
Beispiel Notbremsfunktion: Betätigt man den Schalter für die elektronische Feststellbremse während der Fahrt, erkennt das Steuergerät dieses als Notbremsung und bremst das Fahrzeug intervallartig ab. «Dadurch wird ein Blockieren der Hinterachse und somit das Ausbrechen des Fahrzeugs verhindert, was bei manueller Betätigung sehr häufig passiert», erläutert Buchsdrücker.
Die meisten Hersteller haben demnach die EFB auch gleich um eine Anfahrhilfe ergänzt. Diese hält am Berg das Fahrzeug automatisch fest. Wenn dann durch das Gasgeben genügend Drehmoment vorhanden ist, löst sie automatisch wieder, um sicher anzufahren. «Nicht vergessen sollte man außerdem, dass die Bremsvorgänge nur elektronisch gesteuert werden», sagt Buchsdrücker.
Die direkte Betätigung der Bremse erfolgt dagegen je nach Hersteller hydraulisch oder mechanisch. Damit ist auch das unkontrollierte Lösen der Bremse bei leerer Batterie ausgeschlossen.
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(dpa/tmn)