Berlin – Dass Audi selbst den A5 als ein Design-Meisterstück betrachtet, sollte nicht weiter aufhorchen lassen – das behaupten Hersteller oft von ihren Modellen. Doch das Mittelklasseauto genießt auch über Ingolstadt hinaus den Ruf, ein ansehnlich gezeichnetes Exemplar zu sein.
Der Audi A5 hat einen feineren Auftritt, als der oft als Dienstwagen genutzte A4, auf dem er technisch basiert. Das allerdings ist ein Glücksfall.
Denn schon der A4 schneidet bei der Hauptuntersuchung (HU) meist überdurchschnittlich gut ab – trotz der vielen Kilometer, die Vertreter und Co. mit ihm fahren. Noch besser stehen die Chancen für ein gutes Gebrauchtmodell beim seltener bewegten A5.
In Sachen Fahrwerk ist der bis zur dritten HU besser als der Durchschnitt aller überprüften Autos. Erst nach sieben Jahren sind Querlenker öfters ausgeschlagen und Stoßdämpfer häufiger marode. In diesem Alter beginnt auch das Abblendlicht zu schwächeln. Bei den Bremsschläuchen allerdings liegt die Beanstandungsquote schon ab dem siebten Jahr doppelt so hoch wie beim Durchschnitt.
Auch beim ADAC hinterlässt das Modell einen überwiegend positiven Eindruck. «Der Audi A5 schneidet in allen Jahren gut bis sehr gut in der Pannenstatistik ab», schreibt der Club. Einige Auffälligkeiten gibt es aber. Dazu zählen defekte Zündspulen bei Benzinern der Baujahre 2009 bis 2011 oder kaputte Auspufftöpfe (2007 bis 2009). Auch wegen streikender Zündkerzen mussten die Helfer des ADAC öfters ausrücken – vor allem bei zwischen 2009 und 2010 gebauten Autos.
Insgesamt betrafen den A5 bislang vier Rückrufe. Der größte datiert vom August 2014 als beim 3.0 TDI aufgrund fehlgeleiteter Öldämpfe Probleme mit den Unterdruck-Bremskraftverstärkern bestanden. Betroffen waren 36 000 Modelle der Bauzeit März bis Dezember 2012 – auch etliche A5.
Mittlerweile gibt es den A5 auch als Cabrio und den Fünftürer Sportback. Doch ausschließlich als Coupé kam er 2007 erstmals zu den Händlern. 2009 reichte Audi das Fließheck Sportback und ein Cabrio nach. Eine Modellpflege 2011 brachte dem A5 neu gestaltete Front- und Heckleuchten und ein nachgeschneidertes Blechkleid. Die zweite Generation mit den bewährten Karosserievarianten stellte Audi 2016 vor, zuletzt kam das Cabrio in den Handel.
Unter der Haube des Audi A5 ist im Prinzip für jeden Geschmack etwas dabei – nur alternative Antriebe fehlen. Vier- und Sechszylinder sind im Angebot, Allradantrieb, Zwei- und Dreiliter-Maschinen. Die Benziner leisten je nach Baujahr und Ausführung zwischen 106 kW/144 PS und 331 kW/450 PS im stärksten RS5-Modell. Die Diesel bringen es auf 100 kW/136 PS bis 180 kW/245 PS.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird ein A5 3.0 TDI Sportback DPF multitronic mit 150 kW/204 PS vom Baujahr 2011 laut Schwacke-Liste für durchschnittlich für 20 700 Euro gehandelt. Die Preissammler gehen dabei im Mittel von 106 600 Kilometern Laufleistung aus. Bereits für 14 000 Euro müsste demnach ein A5 2.0 TFSI mit 132 kW/180 PS von 2008 zu bekommen sein (113 200 Kilometer). Für durchschnittlich 21 350 Euro ist der A5 1.8 TFSI als Cabrio von 2012 verzeichnet – bei 58 000 Kilometern auf dem Tachometer.
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(dpa/tmn)