Berlin – SUV verkaufen sich ungebrochen. Dass sie nicht nur den Absatz von Minivans schrumpfen lassen, sondern auch andere Karosserieformen verdrängen – dafür ist der Suzuki SX4 ein Beispiel.
Denn das 2015 eingestellte Modell gab es anders als die Neuauflage SX4 S-Cross nicht nur in einer aufgebockten Variante, sondern auch noch als Fünftürer und sogar als viertürige Stufenhecklimousine. Unabhängig von der Karosserieform hat das japanische Modell als Secondhand-Auto aber seine Qualitäten.
«Der reift wie guter Wein», überschreibt der «TÜV Report 2017» das Modellkapitel. Der Wagen schlage sich mit der Zeit immer besser bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU): «Das macht ihn sehr interessant für den Gebrauchtwagenmarkt.» Natürlich fährt er im Alter nicht mängelfrei, schneidet aber im Feld der Konkurrenz gut ab.
Zu den Mängeln am Fahrwerk zählen demnach anfällige Federn und Dämpfer. Bei den fünfjährigen Exemplaren fielen zudem marode Antriebswellen überdurchschnittlich häufig auf. Oft gibt es Probleme mit den Scheinwerfern. Bei der ersten HU nach drei Jahren verzeichnet der Tüv beim Ölverlust an Motor und Getriebe eine Mängelquote, die fast doppelt so hoch liegt wie der Durchschnitt aller geprüften Modelle. Doch unterm Strich sei der Wagen ein Tipp.
Auch auf der Straße macht der SX4 weniger Probleme als andere. Der ADAC stuft ihn «als ziemlich pannensicher» ein. In nur wenigen Punkten falle er negativ auf. Dazu zählen: entladene Batterien bei Exemplaren von 2007 bis 2009 sowie defekte Generatoren bei Dieselautos, die 2007 und 2008 vom Band liefen. Allerdings gab es für den SX4 bislang sechs Rückrufaktionen. Die jüngste von Juli 2016 war mit mehr als 13 000 betroffenen Fahrzeugen die umfangreichste. Grund war das Risiko verspätet auslösender Seitenairbags wegen falsch gesetzter Nähte an den Sitzbezügen.
Der Suzuki SX4 kam 2006 auf den Markt und wurde bis 2015 gebaut. Bereits bevor der letzte Wagen produziert wurde, kam Ende 2013 der auf Kompaktklasseformat gewachsene Nachfolger SX4 S-Cross in den Handel. Von 2007 bis 2009 gab es die Limousine zu kaufen. 2009 nahm der Hersteller für die ganze Baureihe eine Modellpflege vor, die vor allem stärkere Motoren brachte. Verfügbar war neben dem Front- auch ein Allradantrieb.
Nur der schwächste Benziner mit 73 kW/99 PS aus 1,5 Liter Hubraum wurde nie als 4×4-Variante angeboten. Bei den weiteren Ottomotoren mit 79 kW/107 PS beziehungsweise 88 kW/120 PS aus je 1,6 Litern hat man dagegen die Wahl. Die beiden Selbstzünder kommen auf 88 kW/120 PS aus 1,9 Litern und 99 kW/135 PS aus 2,0 Litern und gelten als die besseren Aggregate im Vergleich zu den durchzugsschwachen Benzinern.
Ein SX4 mit dem 99 kW/135 PS-Diesel wird für durchschnittlich mindestens 6450 Euro gehandelt. Diesen Richtwert notiert die Schwacke-Liste für den SX4 2.0 DDiS 4×2 Club von 2009 und geht dabei von einer Laufleistung von 126 600 Kilometern aus. Für den 1.6 VVT 4×4 Comfort mit 88 kW/120 PS vom gleichen Baujahr werden noch 7700 Euro fällig (90 000 Kilometer). Soll es die möglichst junge Limousine sein, so müssen beim 1.6 VVT Comfort mit 88 kW/120 PS von 2012 noch 8850 Euro einkalkuliert werden (54 000 Kilometer).
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(dpa/tmn)