Alltagstaugliche City-Flitzer erobern die Innenstädte mit frischem Design und verbrauchsgünstigen Sparmotoren. Dazu kommen einige reine Elektrofahrzeuge.
Der Trend zum Kleinstwagen schlägt sich auch dank Abwrackprämie in der deutschen Zulassungsstatistik nieder: Im ersten Halbjahr legte das Mini-Segment gegenüber dem Vorjahr um 124 Prozent zu, allerdings ist die Welle der luxuriösen „Konservendosen“ nicht aufzuhalten. Für die Elektroautos vereinbarten die Konzerne einen einheitlichen Ladeanschluss, die Stromanbieter sorgen allmählich für ein Netz von Ladestationen.
Alles Mini von VW, auch das Elektroauto
Bei VW werden unter dem Projekt „New Small Family“ auf Basis der up!-Studien werden Mini-Fahrzeuge für alle Konzermarken konzipiert. Der 3,50 Meter lange Baby-VW agiert dabei als Nachfolger des Lupo. Der Verkaufsstart für den Dreitürer, der mit geschickter Raumnutzung den Mitfahrern menschenwürdiges Sitzen und noch Platz für Minimalgepäck ermöglichen soll, ist für das Frühjahr 2011 geplant. Der Fünftürer soll im Jahr darauf folgen, die Motorisierung obliegt zunächst einfache Dreizylinder Benzinern mit einem Liter Hubraum, 60 und 75 PS stark. Die TSI-Direkteinspritzer für den Fronttriebler kommen nach, so etwa der 105 PS 1,2-Liter. Bei den Dieseln mit rund 1,2 l Hubraum sollte die Leistung 60 bis 90 PS betragen.
Kleinstwagen von Seat, Skoda und Audi
Im Jahr 2013 ist mit den gut 60 PS starken Elektroversionen zu rechnen. Mit 12 kWh-Lithium-Ionen-Batterie sollen eine Reichweite von ca. 100 km und Spitzengeschwindigkeiten von über 120 km/h anliegen. Die übrigen Konzernmarken sind mit am Start: Bereits 2011 schicken Skoda und Seat ihre Minis in die Stadt – aus dem Osten kommt der neue Einsteiger unterhalb des Fabia, die Südeuropäer bekommen endlich Nachfolger für ihre Pygmäen Marbella und Arosa. Premium-Anbieter Audi erwägt einen Nobel-Mini, mit Markteinführung gegen Ende 2012.
Fiat im Mini Segment traditionell erfolgreich
Weniger entwickeln müssen die Italiener, denn der Fiat 500 verkauft sich blendend. Dem Cabrio 500C soll ein Mini-Kombi folgen, der ab 2011 zu den Händlern kommt. Noch unter des 3,5 m langen 500 soll der nur fast drei Meter kurze Mini Topolino („Mäuschen“) ab Ende 2010 das Portfolio abrunden. Ein 900 Kubikzentimeter kleiner Zweizylinder-Benziner mit 80 PS starken hat den Antrieb des als 2+1-Sitzer geplanten Baby-Fiat zu gewährleisten. Außerdem gedenkt Fiat, der Einsatz des bekannten 1,3-Liter-Diesel mit 70 PS ins Rennen um die Parkplätze zu schicken.
E-Autos von PSA, Renault und Mitsubishi
Die Französischen schwimmen gleich mit dem Strom, zumal Paris momentan Elektrofahrzeuge mit 5000 Euro subventioniert. Daher plant Peugeot neben dem erfolgreichen, 3,43 m kurzen Kleinwagen107, bereits im zweiten Halbjahr 2010 einen 3,40 m kleinen und 1,48 m schmalen Elektroflitzer einführen. Da Mitsubishi als Co-Entwickler fungiert, wird dieser E-Mini als technischer Zwilling den i-MiEV abkupfern. Der unter dem Kofferraumboden platzierte Elektromotor mit 64 PS und 180 Nm soll 130 km/h Spitze und 100 bis 140 km Reichweite ermöglichen und dazu noch 246 l Kofferraum erlauben. Mini Mania auch im Hause Renault mit Kooperationspartner Nissan: Im Zuge des Zero Emission-Programms soll 2011 ein erster Strom-Mini mit Lithium-Ionen-Akku debütieren. Das 2008 auf dem Pariser Salon vorgestellte „Z.E. Concept“) trug zur Verbesserung der Stromversorgung noch Solarzellen auf dem Dach.
Hochspannung bei BMW und Mini
Momentan testet BMW im Rahmen seiner Elektro-Mühen Hunderte der 204 PS starken Elektroversionen des zweisitzigen Minis in den USA und Europa im öffentlichen Straßenverkehr. Das blau-weiße „Project i“ kommt ab 2012 als 3,80 m langer Fronttriebler, allerdings noch mit Verbrennungsmotor. Konzernchef Norbert Reithofer gibt sich jedoch optimistisch: „Unser Megacity-Vehicle bildet den Auftakt für eine ganze Familie emissionsarmer Fahrzeuge.“ Nach aufgeladenen 1,2-l-Ottomotoren mit 75 PS und mehr können spätestens 2013 Elektroversionen erwartet werden. Chefentwickler Ulrich Kranz versichert, dass die Minis„Natürlich mit der BMW-typischen Garantie für Fahrpaß“ kommen. Das Project i wird zudem als technische Basis für einen dreisitziger Nachfolger der Ikone Isetta ab 2014 angesehen, weiterhin ist eine Elektro-Ausgabe des Rollers C1 geplant.
Mini von Aston Martin, Kleinstwagen und Opel
Selbst der britische Sportwagenhersteller Aston Martin entwickelt einen Mini. Firmenchef Ulrich Bez dazu: „Der Cygnet ist ein cooles, exklusives Statement, stilvoller kann man nicht in die City fahren.“ Der Cygnet („junger Schwan“) ist mit der Technik des 2,99 m kurzen Toyota iQ ausgestattet und mit edlen Materialien sowie V12 Vantage-Frontgestaltung versehen. Verkauft wird der Luxus-Mini nach seinem wahrscheinlichen Serienstart im Jahr 2010 zunächst nur an Aston Martin-Besitzer. Auch Opel backt kleine Brötchen: So soll der 3,50 Meter kleine „City“ spätestens ab 2012 zu den Händlern rollen und den Agila auf Suzuki-Basis ablösen. Die technische Basis soll von der nächste Generation des Matiz von GM Konzernmarke Chevrolet bzw. Daewoo stammen.
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