Trinkfest: Bugatti Bordeaux

Neben erfolgsverwöhnten, kleineren Sport-und Rennwagen verließen die Fabrik im elsässischem Molsheim auch monströse Fahrzeuge mit mehr als zwei Plätzen. Nun hat Bugatti dem historischen Royale (Typ 41) mit dem Bordeaux einen würdigen Nachfolger geschaffen.

Rückblende: Zwischenkriegszeit. Ettore Bugatti will ein Auto für die Superreichen bauen. Das Ergebnis der Melange aus 12,7 l Hubraum, 270 PS, mindestens sechs Meter Länge und 3,2 Tonnen Gewicht ist äußerst beeindruckend, verkaufte sich mit sechs Exemplare jedoch nicht berauschend. Auf der IAA in Frankfurt wollte Bugatti ursprünglich die Neuinterpretation Bordeaux vorstellen, der seinem zweitürigen Stallgenossen Veron 16.4 überraschend ähnlich sieht. Von diesen Plänen wird inzwischen abgesehen, ausgesuchten Besuchern soll ein Bugatti Concept Car gezeigt werden.

Bugatti Veyron-Motor im Bordeaux

Ähnlich wie im Royale kommt auch im Bordeaux ein Motor von Weltformat unter die Haube. Die Spende aus dem Veyron wird ihre 1001 PS jedoch nicht in Fahrzeugmitte, sondern als Frontmotor produzieren. Der Allradantrieb mit Haldexkupplung und das Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen stammen ebenfalls aus dem schnellsten Serienauto der Welt. Diesen Titel möchte Bugatti sich auch für den viersitzigen Bordeaux sichern, weshalb die Fahrwerte sich nicht sonderlich von denen des Veyron unterscheiden dürften. Aufgrund des Mehrgewichts wird von etwa 3,0 Sekunden auf 100 und 400 km/h Spitzengeschwindigkeit ausgegangen.

Bentley hilft Bugatti bei Entwicklung

Unbestätigten Angaben zufolge hat VWs Luxusspezialist Bentley bei der Entwicklung der Frontmotorplattform Schützenhilfe geleistet, um später für den neuen Arnage eine geeignete Bodengruppe parat zu haben. Das Interieur des Bordeaux wird sich in jedem Fall nicht wie die Außenoptik an den Veyron anlehnen, sondern mit unerreichtem Prunk punkten; Leder, Wildleder und feinste Metallapplikationen sollen selbstbewusst den Standard der Weltspitze neu definieren. An letzteren soll auch das vertikale Bremslicht erinnern, das stilistisch auf der genieteten Finne des Bugatti Atlantique basiert.

Genügend Platz im Bugatti Bordeaux

Im Gegensatz zu den meisten Fahrzeugen der oberen geschwindigkeitsabhängigen bietet der Bordeaux nicht nur seinen Passagieren, sondern auch noch ihrem Gepäck ausreichend Platz; der geräumige Kofferraum befindet sich klassisch am Ende des coupeartig anmutenden Fahrzeugs. Das britische Fachmagazin Auto Express bezeichnet die Karosserieform des neuen Bugatti indes als Shooting Brake, ein besonderer Sportkombi. Diese Ehrung, die sonst eher exklusiven Kombihecks auf Sportwagen- und Limousinenbasis gebührte, mag zwar in VWs Sinne liegen, lässt jedoch weiterhin das glashausartige Hinterteil als Insignie des viertürigen Edellasters missen.

Bordeaux wie Veyron kein Schnäppchen

Wie immer ist auch hier absolute Exklusivität nicht umsonst; wie schon beim altehrwürdigen Royale müssen auch die Interessenten beim Bugatti Bordeaux über reichlich Taschengeld verfügen. Mit etwa 1,3 Millionen Euro ist der Bordeaux nicht nur der schnellste, sondern auch der teuerste Viersitzer der Welt. Und genau wie sein Vorfahr einer der durstigsten. Beide haben überhaupt keine Hemmungen, mehr als 35 Liter zu verbrauchen.

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